Verteilung von CARE-Paketen

Die Arbeiterwohlfahrt musste in den Jahren nach 1945 neu aufgebaut werden. Die Nationalsozialisten hatten die Organisationen der Arbeiterbewegung einschließlich der Arbeiterwohlfahrt von Grund auf zerschlagen. Lediglich einzelne Personen, die das NS-Regime überstanden hatten, brachten die Ideen und Erfahrungen der alten Arbeiterwohlfahrt in die Nachkriegsgesellschaft ein.

Die Situation, in der er Aufbau stattfinden sollte, war in wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Hinsicht katastrophal. Am Ende des von den Nationalsozialisten begonnenen und selbstzerstörend geführten Zweiten Weltkriegs war Deutschland ein in Besatzungszonen geteiltes Land ohne politische Souveränität. Die Menschen mussten, nur durch eine bedingt funktionsfähige Zivilverwaltung unterstützt, Probleme gigantischen Ausmaßes bewältigen.

Um Hilfe zur Bewältigung der Nachkriegsnot leisten zu können, mussten zunächst Geld und Sachspenden gesammelt werden. Im Gegensatz zu anderen Wohlfahrtsorganisationen konnte die neue Arbeiterwohlfahrt nicht auf eigene Rücklagen zurückgreifen. Einzelne Vermögenswerte, die die Nationalsozialisten enteignet hatten, wurden erst nach langwierigen Verfahren zurückgegeben.

1945 hatte die Besatzungsmacht die Gründung von Vereinen oder anderen Zusammenschlüssen untersagt. Ein erstes Zusammenfinden und Wirken im Sinne der Arbeiterwohlfahrt konnte nur informell geschehen. In Schwaben waren trotzdem an manchen Orten z.B. in Augsburg, Kempten (Allgäu) und Neu-Ulm frühere Mitglieder schon unmittelbar nach Kriegsende aktiv.