geb. 3.2.1868 Lauf, † 2.6 1928 Augsburg

Johann Leonhard Albrecht wurde am 3. Februar 1868 in Lauf (bei Hersbruck) geboren. Er war Orthopäde, ab Juli 1914 mit eigener Praxis in Augsburg. Albrecht engagierte sich in der SPD und in der Arbeiterwohlfahrt. Er war von 1919 bis 1928 Stadtrat in Augsburg. Dabei war er unter anderem Mitglied des Armenrates (1919 bis 1924), des Stiftungsausschusses (1919-1924), Kommissär (Betriebspfleger) für die Krankenhäuser (1919-1929) und von 1925-1928 stellvertretender Vorsitzender des Wohlfahrtsbezirksausschusses des Bezirks V (nördlicher Teil des Ostends und Jakobervorstadt).

Clemens Högg

geb. 20.11.1880 Wurzach, † 11.3.1945 KZ Bergen-Belsen.

Der gelernte Schmied war 1919/20 Zweiter Bürgermeister von Neu-Ulm. 1920-1933 Bezirkssekretär der schwäbischen SPD in Augsburg, 1919-1933 Mitglied des Landtags. 1928-1933 Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Augsburg und Schwaben. 1933/34 im KZ Dachau inhaftiert. Arbeitete nach seiner Entlassung u. a. als Seifenvertreter. Im September 1939 erneute Festnahme und Einlieferung ins KZ Sachsenhausen, wo er 1939/40 eine langwährende Isolationshaft durchlitt. Im Februar 1945 nach Bergen-Belsen verlegt, verliert sich dort seine Spur.

Marie Juchacz

Geb. am 15. 3.1879 in Landsberg an der Warthe, gest. am 28.1.1956 in Düsseldorf.

Die älteste Tochter eines verarmten Zimmerermeisters arbeitete nach der Volksschule als Dienstmädchen, Fabrikarbeiterin, Krankenwärterin und Schneiderin. Sie ging 1906 mit ihrer Schwester Elisabeth nach Berlin, wo beide Frauen nach kurzen gescheiterten Ehen gemeinsam mit ihren drei Kindern eine Lebensgemeinschaft gründeten, die bis zum Tod von Elisabeth Kirschmann-Roehl 1930 hielt. Seit 1905 in der SPD aktiv, war Juchacz 1907/08 Vorsitzende des Schöneberger Frauen- und Mädchenbildungsvereins. Nachdem 1908 Frauen die offene Mitarbeit in Parteien erlaubt worden war, wurde sie Mitglied verschiedener Berliner Gremien und Vorstände in der SPD und widmete sich besonders der Frauenagitation.