Kreisverband Kempten (Allgäu)
1946 wurde Kreisverband wieder gegründet
Am 14. November 1946 wurde im Gasthaus „Zum Lamm“ auf Initiative Andreas Homanners die Arbeiterwohlfahrt Kempten wieder gegründet. Knapp dreißig Interessierte nahmen an der Versammlung teil, auf der der von Augsburg angereiste Referent Gampe über den überparteilichen Charakter der Wohlfahrtsorganisation sprach und die vordringlichsten Aufgaben der Arbeiterwohlfahrt wie die Verbesserung der Lebensmittelversorgung, Einrichtung von Nähstuben und Kindergärten, Schulspeisung und Erholungsmaßnahmen für Kinder und Erwachsene umriss.
Im Zuge der Vereinsgründung wurde die Beitragshöhe festgelegt und der Gründungsvorstand gewählt. Gründungsvorsitzender wurden Andreas Homanner, Zweite Vorsitzende Sofie Maier und Kassier Josef Wohlrab. Weiter gehörten dem Vorstand Aichele, Fehnle, Frick, Hagspiel, Jugl, Leutherer, Rottach, Wegmann und Wetzel an.
Da einzelne Mitglieder des Ortsvereins Kempten wie zum Beispiel Albert Wehr und Peter Kohlhund der Arbeiterwohlfahrt schon vor der Zerschlagung durch die Nationalsozialisten angehörten, kann eine gewisse personelle Kontinuität zum Verein vor 1933 angenommen werden.
Bergheim Rechtis: Beim Bau floss viel Schweiß
Das erste durch den Kreisverband Kempten (Allgäu) in der Nachkriegszeit realisierte Projekt war der wesentlich durch Spenden und Eigenleistung bewerkstelligte Bau des Bergheims Rechtis. Nachdem im Sommer 1947 das Mitglied Wendelin Haaf die ersten Kinder zur Erholung in sein eigenes Haus aufgenommen hatte, gelang es 1948 dank der Initiative des Kreisvorsitzenden Andreas Homanner, im Gebiet der Gemeinde Weitnau auf dem ansteigenden Bergrücken „Himmeleck“ in rund 1000 m Höhe ein geeignetes Grundstück für ein Erholungsheim zu finden. Landrat Adolf Schmidt sowie Albert Wehr, 2. Bürgermeister von Kempten und Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, verhalfen dem Kreisverband kostenlos zu einer Baracke des früheren Reichsarbeitsdienstes. In Eigenarbeit wurden die Bauteile, die auf den letzten paar hundert Metern zur Baustelle getragenen werden mussten, zusammengesetzt und außen mit Holzschindeln versehen. In der Baracke wurden eine Küche, ein kleiner Aufenthaltsraum und ein Schlafraum für 15 Kinder eingerichtet. Zur Trinkwasserversorgung musste eine Leitung vom Tal aus zur Hütte verlegt werden. 1949 konnten die ersten Kemptener Kinder zur Ferienerholung einziehen.