Bezirksverband Schwaben
1946: Augsburg war die Keimzelle für den Wiederaufbau
Die amerikanische Besatzungsmacht erlaubte mit dem Wohlfahrtsmemorandum Nr. 2 vom 3. April 1946 die Gründung von Wohlfahrtsverbänden und damit auch der Arbeiterwohlfahrt in Bayern. Wenn auch in einzelnen Orten Schwabens einzelne frühere Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt schon unmittelbar nach Kriegsende mit der Arbeit begannen, so war erst ab diesem Datum der Organisationsaufbau legal.
Wie schon in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war Augsburg abermals die Keimzelle für den Aufbau der Arbeiterwohlfahrt in Schwaben. Den Vorstand der Arbeiterwohlfahrt Augsburg im Jahr 1946 bildeten Franz Xaver Sennefelder (1. Vorsitzender), Maria Simon (2. Vorsitzende), Reinhard Stier (Kassier) und Martha Eder (Schriftführerin). Er übernahm bis zur offiziellen Gründung des Bezirksverbandes Schwaben auch die schwabenweite Koordination.
Am 1. Januar 1947 ging es offiziell los
Mit der Gründung des Bezirksverbandes zum 1. Januar 1947 befand sich die nun mit einer Halbtagskraft besetzte Geschäftsstelle zunächst im Augsburger Heilig-Geist-Spital (Beim Rabenbad 6) und dann in der Äußeren Uferstraße 9. Nach der vorübergehenden Unterbringung im Gewerkschaftshaus in der Schaezlerstraße 13 wurde sie Mitte 1951 nach Stadtbergen verlegt. Der erste Vorsitzende des Bezirksverbandes war von 1947 bis 1951 der Augsburger Franz Xaver Sennefelder.
AWO weitet Hilfsprogramm 1950 aus
Bis Ende 1950 entstanden in Schwaben 22 Kreisverbände, 119 Ortsvereine und 11 Stützpunkte – der Vorform eines Ortsvereins – mit insgesamt rund 4000 Mitgliedern. Das rasche Anwachsen der Arbeiterwohlfahrt, vor allem in ländlich geprägten und damit noch von anderen Sozialstrukturen bestimmten Regionen Schwabens, war im wesentlichen eine Folge des starken Zustroms von Vertriebenen und Flüchtlingen sowie deren Engagements.
1951 steigt Mitgliederzahl auf über 4.000
Das erste Projekt, das der Bezirksverband unter dem Vorsitz von Franz Xaver Sennefelder in Angriff nahm, war der von Alois Strohmayr projektierte Bau eines Jugend- und Ledigenwohnheimes mit 100 Plätzen in Stadtbergen in der Sonnenstraße 10. Nach der Grundsteinlegung am 2. September 1950 konnte am 4. November der Hebauf und am 24. Juni 1951 die Fertigstellung gefeiert werden. Parallel dazu wurde im Bereich des Bezirksverbandes bereits weitere Jugendwohnheime in Kempten und Neuburg a. d. Donau gebaut. Die Bauvorhaben von Altenheimen in Schwabmünchen, Gersthofen und Kempten wurden ebenfalls 1951 begonnen.