25-Jahr-Feier des Ortsvereins Dinkelscherben 1978  von links: Hr. Herzer, Hr. Strohmayr, Fr. Perlich, Hr. Langenmaier, 2.Bürgermeister Fischer

Als Helmut Herzer ein Kind einer Familie aus Dinkelscherben zu einer Erholungskur anmeldete, wurde er vom Bezirksvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt, Alois Strohmayr, angeregt, in Dinkelscherben einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt zu gründen. Nachdem mit Xaver Hackspiel, Anton Kannler, Alois Kiefert, Karl Landa, Fritz Peter, Walter Reitsam und Rudolf Rödig weitere Mitstreiter gewonnen werden konnten, gelang es am 1. Oktober 1953, einen Ortsverein ins Leben zu rufen. Helmut Herzer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nur zwei Monate später wurde das 15. Mitglied aufgenommen, ein Jahr später waren es schon 32.

In den folgenden Jahren gehörten durchschnittlich etwa 75 Personen dem Ortsverein an. Doch zeigte sich im weiteren Verlauf eine hohe Fluktuation in der Mitgliederentwicklung. Als zur 25-Jahr-Feier am 29. Oktober 1978 Bilanz gezogen wurde, stand den 203 Aufnahmen das Ausscheiden von 135 Mitgliedern gegenüber. Davon hatte der Ortsverein durch Tod 24, durch Wegzug 44 und durch Austritt 67 verloren. Nach dem Wegzug Helmut Herzers nach Haunstetten im Jahr 1958 übernahm Walter Reitsam bis 1994 den Vorsitz des Ortsvereins.

Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens versuchte der Ortsverein, durch Verteilung von unter anderem 447 kg Lebensmitteln, vier Sack Mehl, 60 kg Trockenmilch, 37 CARE-Paketen, 320 Kleidungsstücken und 42 Paar Schuhen an Hilfsbedürftige die Nachkriegsnot mühevoll zu lindern. In den folgenden Jahren unterstützte die Arbeiterwohlfahrt soweit noch nötig mit Geldzuweisungen bzw. Gutscheinen, nicht mehr durch Sachmittel.

Von Anfang an und in besonderem Maße in den 1960er Jahren war die Kinderbetreuung ein Schwerpunkt der Arbeit im Ortsverein. Neben örtlichen Angeboten konnten bedürftige Kinder zunächst in der Region, später vor allem in Südtirol an den Ferienerholungen der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt teilnehmen.

Am 15.12.1968 gründete der Ortsverein Dinkelscherben einen Seniorenclub. Trotz anfänglicher Zweifel entwickelte sich der Club rasch zu einer gut besuchten Einrichtung in der Gemeinde. Nach einem festen Programm wurden einmal im Monat Clubnachmittage, aber auch Vorträge, Tanzveranstaltungen und Ausflüge angeboten. In den ersten Jahrzehnten leitete Wilhelmina Perlich den Seniorenclub.

Der Ortsverein erzielte von 1953 bis 1962 bei Sammlungen insgesamt 8311,92 DM, wovon ihm ein Anteil von 60 Prozent verblieb. Mehr als die Hälfte des Sammelergebnisses war in Dinkelscherben selbst, rund 40 Prozent in den umliegenden Gemeinden erreicht worden. Mit den beim Ortsverein verbleibenden Einnahmen aus den Sammlungen, aber auch aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuschüssen war es möglich, vor Ort zu helfen. Den wachsenden Einnahmen standen bedingt durch die Intensivierung der Betreuungsarbeit und der Erholungsverschickungen ebenso gestiegene Ausgaben gegenüber, wie die nachfolgende Übersicht zeigt.

Ortsverein Dinkelscherben, Ausgaben 1953-1982:

  1953-1962 1963-1972 1973-1982
Erholungsverschickung (in DM) 903,22 2980,50 18772,61
Geldunterstützungen (in DM) 2694,51 3834,45 3586,00
Betreuungsveranstaltungen (in DM) 4671,82 6769,81 35384,38
... ... ... ...
Ausgaben insgesamt (in DM) 16319,43 39898,21 95027,00

 

Die im Bereich Erholungsverschickung erkennbare Ausgabensteigerung lässt sich nur teilweise auf die Erhöhung der Teilnehmerzahlen zurückführen. Kamen von 1953 bis 1962 67 Kinder und 23 Erwachsene in den Genuss eines Erholungsaufenthaltes, so waren es von 1963 bis 1973 91 Kinder und im darauf folgenden Jahrzehnt nur noch 54 Kinder und 3 Erwachsene. Ungeachtet des Absinkens der Teilnehmerzahl stiegen die Kosten von 903,22 DM für 90 Personen auf 2980,50 DM für 91 Personen und schließlich auf 18772,61 DM für 57 Personen an.