Um Hilfe zur Bewältigung der Nachkriegsnot leisten zu können, mussten zunächst Geld und Sachspenden gesammelt werden. Im Gegensatz zu anderen Wohlfahrtsorganisationen konnte die neue Arbeiterwohlfahrt nicht auf eigene Rücklagen zurückgreifen. Einzelne Vermögenswerte, die die Nationalsozialisten enteignet hatten, wurden erst nach langwierigen Verfahren zurückgegeben.

 

Mit den gesammelten Geldern sowie Sachspenden wie Nahrungsmittel oder Kleider, die teilweise von Gewerbebetrieben stammten, konnten bald bedürftige Menschen wie Invaliden, Alte und Kinder aber auch heimkehrende Kriegsgefangene und Flüchtlinge unterstützt werden. Daneben wurden bald Beratungsstellen aufgebaut, Nähstuben betrieben und Erholungsmaßnahmen für Kinder und Mütter organisiert.

Arbeitsschwerpunkte in den ersten Jahren waren einmal die Verteilung von Hilfsgütern aus dem Ausland, wie beispielsweise die Verteilung von CARE-Paketen oder der Hilfssendungen der Quäker aus den USA.

Ein weiterer Bereich war die Betreuung und Hilfe für aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrende Soldaten. Die Arbeiterwohlfahrt richtete dazu ein eigenes Heimkehrerhilfswerk mit eigenen Erholungsheimen ein, wie zum Beispiel der Gasthof Hirsch als Hilfskrankenhaus in Füssen.

Ein anderer Schwerpunkt waren die Erholungsmaßnahmen für oft heimatlose und unterernährte Kinder, die in eigenen Heimen, teilweise aber auch im Ausland, durchgeführt wurden. Zudem wurden in speziellen Kinderhilfsaktionen spontan über Tausend Kinder nach einem schwerwiegenden Chemieunfall in Ludwigshafen in Bayern betreut. Während der fast ein Jahr andauernden Blockade West-Berlins 1948/49 kamen kranke und unterernährte Kinder aus Berlin zu Pflegefamilien oder in die Erholungsheime der Arbeiterwohlfahrt, um mehrwöchige Erholungsaufenthalte zu erleben.