Das Erholungsheim Pforzen bestand seit 1957 in idyllischer Alleinlage in den naturnahen Wertachauen. Es wurde vom Kreisverband Kaufbeuren betrieben und für Erholungsmaßnahmen für Kinder und ältere Menschen, aber auch für Bildungsveranstaltungen genutzt. Nach längerem Leerstand übernahm der Bezirksverband Schwaben das Anwesen, baute es mit Zuschüssen der Stiftung Deutsche Jugendmarke und der bayerischen Landesstiftung um und eröffnete dort im August 1983 die Freizeit- und Bildungsstätte Pforzen.
Die Bildungsstätte wurde durch den Bezirksverband 1987 erstmals erweitert. 1996 erfolgte der Neubau eines Bettenhauses und die Einrichtung eines zweiten großen Seminarraumes sowie eines behindertengerechten Hallenbades mit einer Sauna. Die Platzzahl betrug 40 bei insgesamt 24 Ein- und Mehrbettzimmern. Zwei Gruppen konnten gleichzeitig arbeiten.
Die Freizeit- und Bildungsstätte des AWO Bezirksverbandes Schwaben e. V. setzte folgende Schwerpunkte in ihrer Arbeit:
- Fortbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Altenhilfe und in der Elementarpädagogik
- Selbsterfahrungsseminare mit persönlichkeitsorientierten Zielen
- Bildungsfreizeiten für Senioren, psychisch Kranke und Behinderte
- Fortbildungs- und Freizeitveranstaltungen, durchgeführt von Kooperationspartnern
Der besondere Schwerpunkt der Fortbildungsarbeit lag in Themen aus dem Bereich Altenhilfe. Reagiert wurde auf Fragen und Probleme, die durch aktuelle Veränderungen, zum Beispiel die steigenden Qualitätsansprüche in der Pflege, entstanden. Die Selbsterfahrungsseminare wurden besonders von Beschäftigten in Sozial- und Pflegeberufen zur Verbesserung ihrer sozialen Kompetenz belegt.
Neben dieser Bildungsarbeit finden auch Erholungs- und Freizeitveranstaltungen für Bewohner der Alten- und Pflegeheime der AWO und für behinderte Menschen statt. Diese Freizeitangebote bereicherten das Angebot der Bildungsstätte. Bedeutend war auch die Durchführung von einwöchigen Bildungsfreizeiten zum Thema »Betreuter Urlaub vom Heim« für altersverwirrte Seniorinnen und Senioren aus Pflegeheimen.
Das Pfingsthochwasser von 1999 richtete Schäden in der Höhe von fast 100000 DM an der Bildungsstätte an. Nur mit Hilfe der eingegangenen Spenden von AWO-Mitgliedern, AWO-Ortsvereinen und verschiedenen Firmen sowie mit der unkomplizierten Unterstützung von unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war eine schnelle Beseitigung der Schäden möglich.