Die Nationalsozialisten zerschlugen auch in Augsburg alle Organisationen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung bzw. übernahmen sie, um sie in ihrem Sinne fortzuführen. Das betraf auch den Ortsverein der Augsburger Arbeiterwohlfahrt. Die Einrichtungen wie das Kinderferienheim in Mickhausen und das Vermögen wurden enteignet. Im Rahmen der Zerschlagung der Arbeiterbewegung wurden ab März 1933 auch Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt verhaftet. Unter den in Schutzhaft genommenen und öffentlich an den Pranger gestellten Sozialdemokraten waren Valentin Baur, Otto Berger, Clemens Högg, Franz Xaver Sennefelder und Karl Wernthaler. Johann Buchwieser, Oberaufseher des Obdachlosenasyls und Geschäftsführer des städtischen Holzhofs, wurde nicht nur verhaftet, sondern aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ zudem aus dem städtischen Dienst entlassen.

Teilweise hielten die Nationalsozialisten die Verhafteten lange Zeit in Konzentrationslagern gefangen. Clemens Högg starb nach langlähriger Haft und Misshandlungen im Konzentrationslager. Nur vereinzelt gelang es den Vertretern der Arbeiterwohlfahrt während der nationalsozialistischen Diktatur, Verbindungen über konspiratives Verhalten aufrecht zu erhalten.