Die bei Grünenbach gelegene Fachklinik Schönau bietet 35 Therapieplätze für alkohol- und medikamentenabhängige Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren. Die Einrichtung wurde am 15. Oktober 1973 unter dem Namen „Kurheim Schönau, Heilstätte für Suchtkranke“ eröffnet. Die bestehende Anlage wurde 1975 um eine Werkhalle, 1976 um Garagen, 1984 um ein Schwimmbad und 1988 um eine Lagerhalle erweitert. Der erste, bis 1989 tätige Klinikleiter war Alexander Blank, die ärztliche Leitung hatte seine Frau Dr. Pilar Blank. Blanks Nachfolger wurde 1990 Dr. Josef Heine. Die Klinik hatte zu diesem Zeitpunkt 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zehn in Teilzeitbeschäftigung. Die stationäre Behandlung schließt eine medizinische Behandlung und verschiedene Therapiearten ein, darunter vor allem Psychotherapie, Arbeits- und Beschäftigungstherapie.
Seit Anfang 1988 konnten auch nicht deutsch sprechende Männer und Frauen spanischer bzw. portugiesischer Staatsangehörigkeit behandelt werden. Zudem bot die Klinik Begleitbehandlungen bei Nikotin- und Esssucht an, vier- bis sechswöchige Festigungsbehandlungen für akut rückfallgefährdete Personen und sechs- bis zwölfwöchige Auffangbehandlungen für kurzfristig rückfällig gewordene Personen.
Der Schwerpunkt der Therapie wurde dort eingesetzt, wo Störungen im körperlichen, psychischen und zwischenmenschlichen Bereich das Leben der einzelnen Personen behinderten und beeinträchtigten. Die Aufnahme erfolgte in geschlossenen Gruppen, in denen die Patienten bis zu ihrer Entlassung blieben, wobei jede Gruppe von zwei Gruppentherapeuten mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung geleitet wurde.
Infolge der Sparmaßnahmen durch das Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz (WFG) blieb die Fachklinik Schönau von drastischen Belegungsrückgängen nicht verschont. 1996 betrug die durchschnittliche Belegung 99%, 1997 noch 84% und 1998 nur noch 64%. Aus diesem Grunde wurde das Personal reduziert und wurden drastische Sparmaßnahmen durchgeführt sowie 1998 Kurzarbeit eingeführt. Der geplanten Neubau des Patientenhauses wurde zurückgestellt. Die durchschnittliche Belegung im Jahr 1999 erhöhte sich auf ca. 80%. Auch konzeptionell mussten infolge der Therapiezeitverkürzungen durch die Leistungsträger Anpassungen vorgenommen werden. Beispielsweise betrug die reguläre Behandlungsdauer statt 16 bis 24 Wochen nur noch 12 bis 16 Wochen.