Piktogramme der Aufgabengebiete

Bedingt durch den gesellschaftlichen und technologischen Wandel, durch veränderte Lebensweisen bzw. Formen im Zusammenleben, aber auch um die Auswirkungen der Krisen zu mindern, übernahm die Arbeiterwohlfahrt ab den 1980er Jahren neue soziale Aufgaben. Der Grundsatz ihrer sozialen Arbeit blieb auch weiterhin die Hilfe zur Selbsthilfe.

In zunehmendem Maße musste die AWO als freier Verband - gewollt und nicht gewollt - öffentliche Aufgaben übernehmen, deren Finanzierung nicht in vollem Umfang durch öffentliche Zuwendungen gedeckt war. Teilweise arbeitete die AWO dabei auch mit Selbsthilfegruppen zusammen. Auch in Schwaben passte die Arbeiterwohlfahrt ihre Arbeitsfelder an die gesellschaftlichen Gegebenheiten an:

Die stationäre und ambulante Altenhilfe wurde ausgebaut. Seniorenheime wurden modernisiert, Wohngruppen und betreutes Wohnen eingerichtet, Pflegeeinrichtungen in Heimen und als Tagespflege aufgebaut. Die Einrichtung von mobilen sozialen Hilfsdiensten kam vor allem älteren aber auch beeinträchtigten Menschen entgegen. Für diese Personengruppen organisierte die Arbeiterwohlfahrt auch geeignete Freizeiten und Urlaubsaufenthalte. Für Kinder richtete die Arbeiterwohlfahrt neue Kindergartenmodelle ein. Die Jugendhilfe wurde ausgeweitet unter anderem um Jugendreisen bzw. Sprachreisen ergänzt. Jugendwerkstätten und andere Hilfen sollten Jugendlichen in der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt einen Einstieg in einen Beruf bzw. eine Beschäftigung erleichtern. Dieses Ziel verfolgte die Arbeiterwohlfahrt auch mit Arbeitslosenprojekten und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Jugendliche aber auch ältere Arbeitssuchende. Für Frauen in familiärer Not schuf die Arbeiterwohlfahrt beispielsweise Frauenhäuser und beriet unter anderem in Schwangerschaftsfragen. Im Bereich der Suchtberatung und Suchthilfe konnten sozialpsychologische Dienste aufgebaut werden. Die psychosomatischen Fachkliniken in Schönau und Legau der Arbeiterwohlfahrt galten als Modelleinrichtungen für Alkohol-Kranke mit hoher Erfolgsquote, die Hilfe über den reinen Entzug hinaus boten. Die Arbeiterwohlfahrt schuf Einrichtungen für psychisch Kranke wie therapeutische Wohngemeinschaften oder Reha-Einrichtungen. Das AWO Zentrum für Aidsarbeit entwickelte sich seit 1988 zur anerkannten Fachstelle in allen Fragen zu HIV/Aids für den Regierungsbezirk Schwaben.