Der schon 1948 gegründete Ortsverein entwickelte sich im Laufe der Jahre durch seine offene Unterstützungsarbeit aus der Gersthofer Arbeitersiedlung in die Ortsgesellschaft hinein. Bis 1968 hatten sich 150 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt angeschlossen. In Gersthofen errichtete der Bezirksverband Schwaben das Haus „Sonnenheim“, eines seiner ersten Altenheime der Nachkriegszeit, und trug so zum Erstarken der Arbeiterwohlfahrt in der Gemeinde bei. Das Altenheim wurde am 17. November 1952 in der Kreuzstraße 3 feierlich eröffnet.
Die Gemeinde Gersthofen hatte zur Errichtung des Hauses durch die Überlassung eines Grundstücks sowie durch einen Zuschuss in Höhe von 45000 DM wesentlich beigetragen. Der erste Tagessatz im Wohnbereich hatte eine Höhe von 3,50 DM im Doppelzimmer sowie von 4,25 DM bis 5,30 DM im Einzelzimmer. Um die Versorgung der Bewohner preisgünstig zu sichern, betrieb die Einrichtung in den 1950er Jahren auch eine Landwirtschaft inklusive Schweinehaltung. Im Jahr 1958 erhöhte der Bezirksverband die Bettenzahl durch einen Anbau für 34 Personen auf 124. Ab 1967 wurden Doppel- in Einzelzimmer umgewandelt. Das Heim wurde von 1952 bis 1965 von Albert Müller, 1965 bis 1968 von Pietro Martignoni und ab 1969 von Ludwig Fendt geleitet.
Das Altenheim war ein wichtiger Faktor der Gersthofer Verbandsarbeit. Neben Hilfsleistungen wurden hier unter anderem Veranstaltungen von Bezirksverband und Ortsverein abgehalten. Beispielsweise erhielten an Ostern 1957 blinde Menschen Unterstützungen von der Arbeiterwohlfahrt.