Karl Harder

Der schon 1947 gegründete Kreisverband Sonthofen organisierte früh Kindererholungen. Dazu mietete er von 1954 bis 1957 das Haus "Alpenblick" in Burgberg an. Hinzu kam der Gasthof "Hirsch" in Hub bei Kempten. Nach anfänglich sehr guter Belegung ging diese bald zurück und das Projekt musste aufgegeben werden. Ende der 1960er Jahre stellte Wenzel Hrdina sein Amt des Kreisvorsitzenden zur Verfügung und betätigte sich aber weiterhin im Ortsverein Sonthofen.

In den 1970er Jahren bemühte sich der Kreisvorsitzende Karl Harder die Arbeit der Arbeiterwohlfahrt und dabei auch der Ortsvereine neu zu beleben. Nach Informationsveranstaltungen, in denen durch Karl Harder oder auswärtigen Referenten die Errungenschaften der Arbeiterwohlfahrt dargestellt wurden, konnten die Ortsvereine Sonthofen (1971), Blaichach (1972) und Oberstaufen (1976) neu bzw. wieder gegründet werden. Der Aufschwung zeigte sich auch in anderen Ortsvereinen. So konnte der Oberstdorfer Ortsvorsitzende Walter Thielemann 1977 auf der Jahreshauptversammlung neben guten Sammelergebnissen eine verdoppelte Mitgliederzahl vermelden. Im gleichen Jahr berichtete auch der Vorsitzende des Ortsvereins Altstädten, Max Hansbauer, dass die Mitgliederzahl auf über 50 angestiegen war.

1970 wurde die Arbeitsgemeinschaft Südostschwaben – die spätere Arbeitsgemeinschaft Allgäu – mit den Kreisverbänden Füssen, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Marktoberdorf, Mindelheim und Sonthofen ins Leben gerufen. Nach der Gebietsreform umfasste der Kreisverband den neuen Landkreis Oberallgäu ohne das Kemptener Umland. Der Kreisverband Sonthofen wurde allerdings erst 1994 in Kreisverband Oberallgäu umbenannt.

Die offene Altenhilfe wurde im Kreisverband intensiv angegangen. So wurde beispielsweise in Sonthofen ein Altenclub gegründet und am 24. Mai 1973 in Sonthofen, Sudetenstr. 17 eine Altentagesstätte eröffnet. In Anwesenheit von Lokalpolitikern sprachen unter anderen der bayerische Ehrenvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Hans Weinberger und der Bezirksvorsitzende Alois Strohmayr zur Gründung von Altenclubs durch die Arbeiterwohlfahrt. Ältere Menschen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden waren, sollten nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, sondern ihre Eigenständigkeit und ihr Selbstbewusstsein wäre zu fördern. Durch Altenclubs sollte ihnen aus der Isolierung geholfen und nötigenfalls Nachbarschaftshilfe geleistet werden. Die Tagesstätte in Sonthofen war nach Aussage von Alois Strohmayr das damals schönste Altenclubheim Schwabens.

Die Altenhilfe stand auch im Fokus des Freundschaftstreffens zwischen den Kreisverbänden Sonthofen und Neustadt bei Coburg im September 1977. Eine Reisegruppe aus Sonthofen besuchte den Partnerverband und nahm am großen Altenclubtreffen in Wildenheid teil.