Stadtranderholung in Friedberg

Karl Schwarz, Josef Dimter, Ernst Drechsel, Theodor Birkenmeier, Hermann Just und Günter Vogt amtierten als Erste Vorsitzende des Ortsvereins Kissing seit dessen Gründung. Nachdem sich der Ortsverein in den ersten zwei Jahrzehnten kontinuierlich entwickelte, konnte in den 1970er Jahren ein starker Mitgliederzuwachs erreicht werden, so dass 1979 440 Personen - darunter 110 Jugendliche - Mitglied der Kissinger Arbeiterwohlfahrt waren.

Im ersten Jahrzehnt nach der Gründung versuchte der Ortsverein vor allem, den in der Nachkriegszeit zahlreichen sozial schwächer gestellten Menschen zu helfen. Mit dem in Sammlungen der Arbeiterwohlfahrt eingenommenen Mitteln sowie auch durch C.A.R.E.-Pakete und andere Hilfsleistungen wurden  Bedürftige unterstützt.

Das Ende der 1950er Jahre begonnene Angebot von Erholungsmaßnahmen konnte stark ausgeweitet werden. Für Kinder organisierte die Arbeiterwohlfahrt mehrwöchige Ferienaufenthalte unter anderem in Niederraunau, an der Nordsee sowie in den Südtiroler Gemeinden Antholz, Kiens, Terenten und Vals.

Parallel dazu wurden stark nachgefragte Stadtranderholungen angeboten. Im Zusammenwirken mit der Meringer Arbeiterwohlfahrt konnten Kinder ab 1961 ihre Ferientage im Ausflugslokal Friedenau bei Mering verbringen, zu dem sie täglich gebracht wurden. 1977 organisierte der Ortsverein Kissing die Stadtranderholungen eigenständig in Ottmaring.

Seit 1977 beteiligte sich die Kissinger Arbeiterwohlfahrt auch den Ferienprogrammen der Gemeinde für Schulkinder und bot dabei Ausflüge und Besichtigungen an. Ebenfalls ab 1977 wurden Erholungsmaßnahmen für kinderreiche Familien in Zwiesel ein Bestandteil des Programms des Ortsvereins.

Anfang 1972 bildete sich auf Anregung von Helmut Selzer, Gerhard Hlawa, Karl Schwarz, dem damaligen zweiten Bürgermeister von Kissing, und Erich Thren, dem Vorsitzenden des Elternbeirats, ein Initiativkreis für Vorschulerziehung. Ab Mai 1972 konnte sich eine Gruppe vorschulpflichtiger Kinder an drei Nachmittagen in der Woche unter Leitung von Maria Juppe zu altersgerechten Spiel-, Sport- und auch Sprechübungen zusammenfinden. Finanzielle Unterstützung fand diese erfolgreiche Aktion von Seiten der Gemeinde Kissing, dem Ortsverein und dem Bezirksverband.

Der am 6. März 1976 unter dem Motto "Keiner soll allein sein" eingerichtete Seniorenclub wurde zunächst von Karl Breuning und ab Herbst 1976 von Johanna Gilch geleitet. Die zweiwöchentlich abgehaltenen Altennachmittage erfreuten sich großer Beliebtheit bei älteren Menschen.

Ein Jugendclub konnte am 11. November 1978 unter der Leitung von Siegfried Gritzner eingerichtet werden. In bis zu sechs nach Alter gestaffelten Gruppen trafen sich Kinder und Jugendliche. Jugendräume mietete der Ortsverein im alten Kissinger Rathaus. 1979 kamen insgesamt 110 Mitglieder alle 14 Tage zum Jugendtreff, bei dem sie musizierten und diskutierten. Außerdem wurden Ausflüge und Aktionen unternommen.

Ab dem Schuljahr 1978/79 bot der Ortsverein eine tägliche Hausaufgabenhilfe unter Leitung eines Pädagogen an. Dieses Angebot wurde von der Gemeinde unterstützt und konnte, abgesehen von kleinen Unterbrechungen, bis 1992 fortgeführt werden.

 

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