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Zehn Jahre lang stets wohlgefühlt
Einen der schönsten Ruhestandssitze im weiten Umkreis hat die Arbeiterwohlfahrt mit dem Altenheim an der Lenzfrieder Straße. Vor einem Jahrzehnt wurde es eröffnet. Mit einer kleinen Feier soll laut Bürgermeister Albert Wehr des Jubiläums gedacht werden.
Hundert Männer und Frauen, der Großteil ist bereits über 80 Jahre, sind glücklich, in ihren alten Tagen nach einem arbeitsreichen Leben in solch schönem Hause ein friedliches Daheim gefunden zu haben. Vierzehn von ihnen leben bereits seit Eröffnung dort. Sie haben sich stets wohl gefühlt, wie immer wieder zu hören ist...
In so manches Einzelzimmer hat der Bewohner durch die eigene Möblierung die gewohnte heimische Atmosphäre gebracht. Aber auch die Zweibettzimmer sind alle freundlich und bezeugen auf nette Art das Eigenleben der Bewohner und Bewohnerinnen. Die Gemeinschaftsräume bieten den alten Leuten Gelegenheit, die gemütliche Unterhaltung zu pflegen, am Fernsehgerät zu sitzen oder sich einem Spiel zu widmen. Viele Zimmer haben übrigens Balkone, von denen aus jeder die herrliche, unmittelbar ans Heim angrenzende Natur genießen kann, ohne den eigenen Wohnbereich verlassen zu müssen. Der Park des Altenheimes aber muss ebenfalls jeden Besucher begeistern, ist er doch ungewöhnlich schön hergerichtet, was besonders dem Gärtner ehrenhalber und Heimbewohner Hans Schobert zu verdanken ist, der sich die Pflege unermüdlich angelegen sein lässt und so Hausmeister Rudolf Schwarzbach hilfreich unterstützt. Mit Schwarzbach gehört die Küchen-Fanny zu den beliebten dienstbaren Geistern im Hause, die schon sehr viel Jahre dort wirken und es sich angelegen sein lassen, zusammen mit Oberschwester Selma Steinbach, dass möglichst auch nicht der Anflug einer Spur negativer Heimatmosphäre aufkommt.
Schöne Feste wurden in dem Heim schon immer gemeinschaftlich gefeiert. Der Jubiläumsausflug oder die Jubiläumsfeier in den eigenen Räumen wird diese Reihe sicher zur Freude aller fortsetzen. Manche Bewohner denken noch mit viel Vergnügen etwa an ihre 84jährige Faschingsprinzessin. So manche glückliche Stunde wird auch immer wieder lebendig auf den versteckten Ruhebänken im weitläufigen Parkgelände mit Ausblick auf Blumen, auf die Stadt oder in die Bergwelt und an historischer Stätte, wie beim Gedenkstein für den Burgstall im Tiefenbacherösch. So manche private Schenkung hat aber auch zur Beglückung der Heimbewohner sowie ihrer Betreuerinnen und Betreuer beigetragen, wie etwa des Harmoniums in der Hauskapelle, des Klaviers und des Plattenspielers sowie des Fernsehgeräts.
(Auszug aus einem Artikel der Augsburger Allgemeine, 4. Oktober 1966)
Arbeiterwohlfahrt übernimmt Betreuung
Erstes Seniorenheim eröffnet. Erfahrene Fachkraft sorgt für den Fall plötzlicher Pflegebedürftigkeit
Am 25. Januar wird der geschäftsführende Vorsitzende der BSG Allgäu, Wilfried Rager, den ersten Insassen des Seniorenheims am Eichendorffweg in Sankt Mang die Schlüssel zur eigenen Wohnung überreichen. Das Seniorenheim unterscheidet sich vom herkömmlichen Altersheim dadurch, dass die Bewohner so frei sind wie Mieter in einem Haus. Für den Fall plötzlicher Pflegebedürftigkeit haben sie aber die Gewissheit, dass sie nicht allein gelassen werden. Die Hausmeister-Eheleute sind erfahrene Krankenpfleger und stehen den Bewohnern bei, wenn dies plötzlich notwendig werden sollte.
Die Gesamtbetreuung des Hauses (...) hat die Arbeiterwohlfahrt übernommen. Selbst Gänge zu den Behörden werden den Senioren auf Wunsch abgenommen. Wie schon jetzt ein Teil des Hauses freundlich belebt wird durch Arbeiten Allgäuer Künstler, sollen auch künftig Professionelle und Amateure angeregt werden, im Seniorenheim auszustellen. Der Kontakt mit der Außenwelt soll ständig gepflegt werden. (...)
Dass sich ein freier Wohnungsbauträger die Aufgabe stellt, die Altenheime zu entlasten und für sich noch rüstig fühlende Senioren ein eigenes Wohnhaus zu errichten, ist ziemlich einmalig im Allgäu. Es gibt nur einen Vorgänger in Ottobeuren. Dort wurden freilich Eigentumswohnungen an die Senioren verkauft. Inzwischen sind ähnliche Einrichtungen sowohl in Memmingen wie in Kaufbeuren im Entstehen, hier in Verbindung mit bereits bestehenden Altersheimen.
(aus Jahrbuch der bayerischen Arbeiterwohlfahrt 1977)
Kinder in froher Runde
Kreisverband der AW Kempten lud seine Erholungskinder ein
Zu einem vergnüglichen Nachmittag lud die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband e. V. Kempten, die Kinder ein, welche an der Ferienerholung 1977 in Feldthurns/Südtirol teilgenommen hatten. Fast alle kamen und saßen frohgestimmt im großen Saal des „Hauses der Senioren" mit Eltern und auch einigen Großeltern in zwangloser Runde beisammen.
Kreisgeschäftsführer Bittner begrüßte eingangs die Gäste, unter ihnen der Zweiten Kreisvorsitzende E. Schubert, die Kreisbeiräte F. Muth und H. Ebner, Heimleiter U. Elser vom Bürger- und Altenheim der AW und die Betreuerinnen und Betreuer der Kinder in Südtirol.
Erster Kreisvorsitzender Kurt Weber machte in einem Kurzreferat die Eltern mit der Arbeiterwohlfahrt und ihren vielfältigen Aufgaben bekannt. Er betonte die Wichtigkeit von Erholungsmaßnahmen für Kinder und appellierte an alle Eltern mitzuhelfen, um diese Maßnahmen auch in Zukunft durchführen zu können.
Das Team „Heyke" bezauberte anschließend mit der reizenden Marionettenaufführung „Die Mondreise". Gestärkt durch Würstchen und Limo sangen dann die Kinder einige in Südtirol gelernte Lieder. Abschließend zeigte H. Bittner Dias aus der Ferienerholung 1977. Mit einem Abschiedslied der Kinder ging der nette Nachmittag zu Ende.
(aus: Jahrbuch der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern 1978.