Arbeiterkinder litten unter der Not in der Bevölkerung in besonderem Maße. Mangelhafte Ernährung und Kleidung aber auch geringe Bildungschancen prägten das Leben der Kinder in den krisenbehafteten Zwanziger und Dreißiger Jahren. Kinderfürsorge war daher ein vornehmliches Ziel der Arbeit der Wohlfahrtsverbände und der kommunalen Fürsorgeeinrichtungen. Gerade die Augsburger Arbeiterwohlfahrt bemühte sich um die Kinderfürsorge. Dabei versuchte die Arbeiterwohlfahrt früh im Bereich der Kindererholung und Ferienverschickung aktiv zu werden.

Am 14. März 1927 bewilligte der städtische Ausschuss für Wohlfahrtsveranstaltungen im Rahmen der seit 21.4.1926 geregelten Kindererholungsfürsorge erstmals 51,70 RM für eine Kinderverschickung der Arbeiterwohlfahrt. 1928 konnten 30 Kinder eine mehrwöchige Erholung erleben. Die Stadt steuerte dazu einen Zuschuss in Höhe von 205 RM bei. 1929 waren bereits 106 Kinder aufgeteilt in zwei Gruppen jeweils drei Wochen auf Erholung: 36 Kinder erholten sich in Reitenbuch und 70 in Schellenbach. Beim Ferienaufenthalt in Schellenbach arbeitete die Arbeiterwohlfahrt mit den ebenfalls zur sozialdemokratischen Bewegung zählenden „Kinderfreunden“ zusammen.