In der ersten Jahreshälfte Jahres 1926 wurde der Ortsverein Günzburg gegründet. Sein Tätigkeitsbereich erstreckte sich sowohl auf die Stadt Günzburg wie auch auf den Amtsbezirk. Eine erste Anerkennung dieser Tätigkeit war die Wahl eines Vertreters der Arbeiterwohlfahrt in den Wohlfahrtsausschuss durch den Stadtrat von Günzburg.

Als das Bezirksamt Günzburg, der spätere Landkreis, im Juni 1930 die Neubildung eines Bezirksfürsorgeausschusses ausschrieb, bewarb sich die Günzburger Arbeiterwohlfahrt um einen Vertreter. Der Vorsitzende des Ortsvereins, der Oberpfleger Josef Riedel, schlug vor, Otto Geiselhart, den Kassier des Ortsvereins Günzburg, und als dessen Stellvertreter Alois Kaltenegger, einen Textilarbeiter aus Burgau, in dieses Gremium zu berufen. Als Begründung wurde angeführt, dass der Verein 55 Mitglieder stark sei, über Einnahmen von 500 RM an Beiträgen und 200 RM Spenden pro Jahr verfüge sowie in den Orten Wasserburg, Denzingen, Kötz, Nornheim, Burgau und Bühl, also bezirksweit vertreten sei. Trotzdem wurde die Arbeiterwohlfahrt im neuen Fürsorgeausschuss nicht berücksichtigt, da das Bezirksamt die Mitgliederzahl der Arbeiterwohlfahrt zu niedrig erachtete. Eine Beschwerde bei der Kreisregierung war in dieser Sache erfolglos.