Am 23.November 1946 erfolgte die Gründung des Ortsvereins im Walfisch-Saal in Nördlingen. Herr Gampe vom Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt Schwaben referierte während der Gründungsversammlung über Ziele, Aufbau und Arbeitsweise der Arbeiterwohlfahrt und erinnerte dabei auch an die Hilfe der Arbeiterwohlfahrt im Sudetenland für Flüchtlinge aus Nazideutschland nach 1933. Die Arbeiterwohlfahrt in Nördlingen sollte zur Linderung der Not beitragen. Bürgermeister Weinberger und der Gewerkschaftsvorsitzende von Nördlingen, Kollege Reinhardt, sagten ihre Unterstützung zu.

Der neu gewählte Ausschuss des Ortsvereins setzte sich aus der Vorsitzenden Frau Penn, dem zweiten Vorsitzenden Herrn Grün, dem Schriftführer Herrn Meyer, der Kassierin Frau Lenz und den Beisitzern den Herren Eber und Reinhardt zusammen. Als Beitrag wurde eine Mark festgesetzt, Minderbemittelte sollten nur 50 Pfennige im Monat zahlen.

Die Vorsitzende Maria Penn, sie war die Witwe des von den Nationalsozialisten hingerichteten Sozialdemokraten Josef Wittmann, führte den Ortsverein und später auch den Kreisverband Nördlingen bis in die 1970er Jahre. Erste Aktivitäten waren das Sammeln von Geld, Kleidung und Möbel, um dies an Bedürftige abgeben zu können. Zudem kamen CARE-Pakete und Kleiderspenden aus Schweden zur Verteilung. Die Nördlinger Arbeiterwohlfahrt versuchte insbesondere auch den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus dem Lager beim ehemaligen Flugplatz Heuberg nahe Deiningen zu helfen.