Gründungsversammlung des Ortsvereins Gerlenhofen

Bei den Landessammlungen der Arbeiterwohlfahrt wurden 1952 insgesamt 3125,45 DM gespendet. Die Nähstube des Vereins konnte unter Mithilfe der Stadtverwaltung in einen größeren Raum im ehemaligen Festungslazarett Neu-Ulm umziehen. Der Kreisvorsitzende Alfred Schneider nahm an der Gründungsversammlung des Ortsvereins Pfuhl teil.

Der Kreisvorsitzende Alfred Schneider nahm an der Gründungsversammlung des Ortsvereins Pfuhl teil. Frau Amann wurde als Vertreterin der Arbeiterwohlfahrt in den neugebildeten Fürsorgeausschuss der Stadt Neu-Ulm entsandt. Ihre Stellvertreterin war Frau Imhof. Der Kreisverband Neu-Ulm zählte 21 Frauen und 40 Männer als Mitglieder. Mit dem erzielen Spendenergebnis von 13,32 DM pro Einwohner bei den Landessammlungen lag der Kreisverband Neu-Ulm/Stadt an der Spitze des bayerischen Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt.

Altersheim der AWO in Neu-Ulm nach der ersten Erweiterung

Vor allem Alfred Schneiders Initiative und Peter Schöllhorns Unterstützung war die Errichtung eines Altenheims in der Eckstraße 1 zu verdanken. Den ursprünglichen Plan, ein Mädchenwohnheim zu bauen, ließ der Bezirksvorsitzende Strohmayr nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden Schneider, Stadtrat Schöllhorn und Oberbürgermeister Dr. Tassilo Grimmeiß fallen und beschloss wegen des dringenden Bedarfs statt dessen die Errichtung eines achtgeschossigen Altenheims mit 35 Doppel- und 24 Einzelzimmern.

Kindererholungsheim Schloss Niederraunau

In der Nähstube packten Helferinnen Lebensmittelpakete aus zugewiesenen amerikanischen Lebensmittelspenden und gaben diese an Ostern an 57 Familien und Alleinstehende aus. Die Erholungsmaßnahmen konnten erweitert werden. Im Sommer verbrachten acht Buben vier Wochen im Ferienheim des Kreisverbandes Kempten in Rechtis und sechs Mädchen im Kindererholungsheim Schloß Niederraunau bei Krumbach, das der Bezirksverband Schwaben aufgekauft und als Kindererholungsheim ausgebaut hatte. Erwachsene konnten am Starnberger See und in Scheffau an einer vierwöchigen Kur teilnehmen. Beim Ausflug des Kreisverbandes ins Allgäu wurden die Erholungsheime der Arbeiterwohlfahrt Rechtis, Scheffau und Niederraunau sowie die Seniorenheime in Kempten und Krumbach besichtigt. Am Nikolausabend und an Weihnachten wurde mit den Bewohnern des Altenheims gefeiert. Aus diesen ersten Zusammenkünften in Neu-Ulm entwickelten sich später die Senioren-Clubs der Arbeiterwohlfahrt.

Die Sammelergebnisse bei den Landessammlungen im Frühjahr und im Herbst sowie zum Müttergenesungswerk könnten erneut gesteigert werden. Die Verteilung von Hilfsgütern an Bedürftige erfolgte wie auch die Erholungsmaßnahmen im gewohnten Rahmen. Der Sommerausflug führte über Augsburg nach Füssen und über Kempten zurück nach Neu-Ulm. Dabei konnten sowohl Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt wie zum Beispiel das Tageserholungsheim "Karl-Hübsch-Haus" in Biburg als auch Sehenswürdigkeiten wie die Wieskirche besichtigt werden.

Der eingespielte Helferinnen- und Helferkreis leistete sein Möglichstes bei der Unterstützung von Bedürftigen, bei den Erholungsmaßnahmen und den Sammlungen. Von der Stadt Neu-Ulm kamen wie in den vergangenen Jahren 1000 DM Zuschuss für caritative Tätigkeiten in die Kasse der Arbeiterwohlfahrt. Zudem schenkte die Stadt dem Altenheim einen Fernseh-Apparat.

Filmvorführung im Altersheim Neu-Ulm

Die Familienhilfe der Arbeiterwohlfahrt (Verteilung von Lebensmittel-Paketen, Kleidung, Wäsche, Bargeld) wurde weiter ausgebaut. Allerdings beschlossen die Wohlfahrtsverbände 1960 im Zeichen des "Deutschen Wirtschaftswunders", die Verteilung der amerikanischen CARE-Pakete in Deutschland einzustellen, um sie Bedürftigen in Entwicklungsländern zukommen zu lassen.

Für Rentner gab es im Altenheim an der Eckstraße Unterhaltungsnachmittage, Omnibusausflüge, Nikolausabende und Weihnachtsfeiern mit kleiner Bescherung.

Die Kindererholung ist fester Bestandteil des Hilfsangebots geworden. 1960 betrugen die Kosten für die insgesamt 20 Kinder 3100 DM. Davon trugen die Eltern 10%, die Krankenkassen 43% und die restlichen 47% trug der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt. 1961 konnten fünf Buben ins Bergheim Scheffau und vier Mädchen ins Karl-Hübsch-Haus bei Biburg geschickt werden.

Der auf der Jahreshauptversammlung am 7. Februar 1962 gewählte Vorstand setzte sich zusammen aus:

1. Vorsitzender Alfred Schneider
2. Vorsitzende Elisabeth Mackh
Kassier Karl Müller
Schriftführerin Anna Pfänder
Beisitzerinnen und Beisitzer Franz Arlt, Klara Beck, Else Frey, Josef Heckel, Anna Imhof, Gustav Mück, Peter Schöllhorn, Fritz Vetter, Hans Zerhau
Revisorin und Revisor Centa Böhm, Hans Eitle

Auf der Jahreshauptversammlung am 2. Februar 1963 wurde der Kreisvorstand wiedergewählt; nun für zwei Jahre, nicht wie bisher jährlich. Der Stadtrat Heinrich Metzger regte in der Aussprache der Versammlung an, einen Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt in Neu-Ulm aufzubauen. Eine Finanzierungsmöglichkeit wurde aber nicht gesehen.

Bei der Jahresversammlung wiederholte der Bezirksvorsitzende Alois Strohmayr seine frühere Zusage, einen Kindergarten in Neu-Ulm zu bauen, sobald die Stadt einen geeigneten Bauplatz ausweise. Das letzte Platzangebot der Stadt an der Turmstraße, entlang des Bahndamms, musste als ungeeignet für einen Kindergarten angesehen werden. Im Kindergarten wurde zunächst auch ein Raum für Jugendarbeit angedacht, um eine eigene Jugendarbeit der Arbeiterwohlfahrt aufzubauen. Zudem wurde auf in der Versammlung für eine Ausbildung in der neuen Altenpflegerinnenschule des Bezirksverbandes in Augsburg geworben.

Kleiderschau der Nähstube

Die Nähkurse der Arbeiterwohlfahrt waren über das Jahr voll besetzt. Die Nähstube trat zum ersten Mal mit einer Kleiderschau an die Öffentlichkeit. Die Nähkursteilnehmerinnen zeigten am 12. November in der Gaststätte "Preciosa" ihre selbst gefertigten Kleidungsstücke auf dem Laufsteg. Die Presse würdigt diese Veranstaltung als vollen Erfolg.

Bei den Landessammlungen wurden 9800,80 DM und für das Müttergenesungswerk 1221,30 Mark gespendet. Die Arbeiterwohlfahrt Neu-Ulm erreichte bei den Landessammlungen und Sammlungen für das Muttergenesungswerk im Bezirk Schwaben den höchsten Spendenbetrag pro Kopf der Bevölkerung. Das relative Sammlungsergebnis war damit auch eines der besten in der Bundesrepublik.

Der Kreisverband war an der Weitergabe von amerikanischen Patenspenden für Jugendliche beteiligt. In Neu-Ulm wurde eine Jungarbeiterin mit einem Kleidungszuschuss bedacht.

Altersheim Neu-Ulm mit Erweiterung

Das Altenheim Neu-Ulm wurde um einen Trakt mit 44 Einzelzimmern erweitert. Jedoch ging später durch Umbau der Doppel- zu Einzelzimmern das Platzangebot auf 91 Betten zurück.

Die Stadt Neu-Ulm stockte ihren Zuschuss an den Kreisverband von 1000 DM auf nunmehr 4000 DM auf. Mit dem Sozialamt konnte weiterhin gut zusammengearbeitet und Härtefälle gemildert werden.

Else Frey wurde als Nachfolgerin von Peter Schöllhorn in den Bezirksvorstand gewählt. Der Bezirksverband Schwaben bildete zur besseren Helferwerbung und -ausbildung Unterbezirke. Der Kreisverband Neu-Ulm/Stadt reihte sich zusammen mit den Kreisverbänden Neu-Ulm/Land, Illertissen und Krumbach in den Bezirk Westschwaben ein. In jedem der vier Arbeitsausschüsse - Organisation und Werbung, Erwachsenenhilfe, Jugendhilfe, Altenhilfe - ist ein Vorstandsmitglied aus Neu-Ulm vertreten.

Die Kindererholung fand erstmalig in Südtirol statt. 30 Kinder verbrachten 26 Tage im Haus Bachlechner in Welsberg im Pustertal. Zwei Lehrerinnen, Frau Forstner und Frau Schulheis, betreuten die Kinder. Zwar organisierte der Bezirksverband die Kindererholungsorte, aber die Betreuung der Kinder in Italien war die Aufgabe der Ferienhelfer des Kreisverbandes. Die Maßnahme wurde in Kooperation mit dem Kreisverband Neu-Ulm/Land durchgeführt. Die Helferinnen nahmen vorab an einer speziellen Schulung des Bezirksverbandes in Niederraunau teil.

Kleiderschau der Nähstube

Die Arbeiterwohlfahrt feierte 1969 ihr fünfzigjähriges Bestehen. An den Feierlichkeiten während der Bundeskonferenz Anfang November in Berlin nahmen auch Delegierte aus Neu-Ulm teil. In Neu-Ulm wurde das Jubiläum mit einer Kleiderschau in der Gaststätte "Preciosa" begangen. Daneben sprach der Bezirksgeschäftsführer Steinhauer zur Geschichte des Verbandes.

35 Kinder aus Neu-Ulm konnten sich 1970 im Bergdorf Vals im Südtiroler Pustertal vier Wochen lang erholen. Die Kindererholungen wurden von den Krankenkassen, der Rentenversicherung  und vom Sozialamt bezuschusst. Etwa 13% mussten noch von den Eltern aufgebracht werden. Den restlichen Anteil von 17% trug die Arbeiterwohlfahrt.

Alfred Schneider

77 Mitglieder erschienen bei der Jahresversammlung am 6. Februar. Der 1. Vorsitzende Alfred Schneider gedachte der Verstorbenen des Vorjahres und würdigte insbesondere Frau Magdalena Amann, die viele Jahre als 2. Vorsitzende wirkte. Ebenso wurde dem ehemaligen 2. Bürgermeister und langjährigen Vorstandsmitglied Peter Schöllhorn ein Nachruf gewidmet und daran erinnert, dass dank seiner Bemühungen das Altenheim in Neu-Ulm gebaut werden konnte. Die Nähkurse konnten am neuen Standort der Nähstube, in der Eckstraße, wieder aufgenommen werden. Die Leitung hatte die Schneidermeisterin Frau Wagner.

Nach der Kreisgebietsreform des Jahres 1972 entstand der neue Landkreis Neu-Ulm aus der zuvor kreisfreien Stadt Neu-Ulm, dem Altlandkreis Neu-Ulm und einem großen Teil des Altlandkreises Illertissen. Infolge der dabei vollzogenen Eingemeindung der Gemeinde Gerlenhofen in die Stadt Neu-Ulm schloss sich der Ortsverein Gerlenhofen zum 1. Januar 1973 dem Kreisverband Neu-Ulm/Stadt an. Darüber hinaus sollte der Kreisverband mit seinen 289 Mitgliedern gegen seinen Willen zum Ortsverein zurückgestuft und in den Kreisverband Neu-Ulm/Land eingegliedert werden. Die Verhandlungen darüber waren aber Ende 1972 noch nicht abgeschlossen.

Bei der Jahresversammlung am 20. Januar 1973 wurde der Vorstand neu gewählt:

1.Vorsitzender Alfred Schneider
Kassier Karl Müller
1. Schriftführerin Anneliese Metzger
2. Schriftführerin Agnes Artl
Beisitzerinnen und Beisitzer Frau Altmann, Klara Beck, Georg Bötticher, Walburga Bolkart, Anton Buck, Anna Eitle, Eugen Hambloch, Mathilde Schöllhorn, Karin Strube
Revisorin und Revisor Centa Böhm, Hans Eitle
Altenclubleiter Karl Janetschek, Michael Ott
Stellv. Altenclubleiter Willi Böhm, Johann Pfenninger

Bürgermeister Heinrich Metzger übermittelte der Arbeiterwohlfahrt bei der Jahreshauptversammlung den Dank der Stadt für die Fürsorge im Interesse der hilfsbedürftigen Menschen und für die Organisation von Geselligkeit durch die Altenclubs der Arbeiterwohlfahrt. Er bat dabei den Stadtverband um Unterstützung bei der Einrichtung einer Informationsstelle für ältere Mitbürger.

Kindergarten Villa Kunterbunt der AWO in Neu-Ulm 1976

Der Kindergarten "Villa Kunterbunt" in der Schießhausallee - ein schöner, moderner Kindergarten mit 100 Plätzen - wurde im Herbst bezugsfertig. Er wurde vom Bezirksverband gebaut. Die Planung dazu waren schon 1962 begonnen worden.

Die Sammlung der Arbeiterwohlfahrt war - trotz Aufruf an die Mitglieder - wiederum vom Mangel an Sammlerinnen und Sammlern behindert. Bei der Landessammlung konnten in Neu-Ulm dennoch 11288 DM gesammelt werden. Bei einer Straßensammlung von Schülern kamen 372,25 DM zusammen.

Der Stadtverband konnte 30 Kinder ins Haus Meier in Spinges zu Erholung schicken. Mitte November feierte die schwäbische Arbeiterwohlfahrt in Kaufbeuren mit den Heimeltern aus Südtirol und den Ferienhelferinnen und -helfern die zehnjährige Zusammenarbeit in der Kinderferienerholung .

Die Neu-Ulmer Arbeiterwohlfahrt zog in Erwägung, ein der Stadt gehörendes Rückgebäude in der Glacisstraße in Neu-Ulm als Altentreffpunkt auszubauen und auch die Nähstube dort unterzubringen. Noch scheitert das Projekt an den hohen Renovierungs- und Erhaltungskosten.

Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzender Alfred Schneider
2. Vorsitzender Hans Schiele
Kassiererin Maria Roll
1. Schriftführerin Anneliese Metzger
2. Schriftführerin Ingeborg Wisbereit
Beisitzerinnen und Beisitzer Agnes Artl, Fred-Jürgen Artl, Klara Beck, Georg Bötticher, Birgit Böttler, Walburga Bolkart, Anton Buck, Anna Eitle, Ewald Greinert, Elisabeth Hartmann, Irmgard Vogelmann
Altenclubleiterin und -leiter Anna Hambloch, Leonhard Hummel, Emil Koppitz
Revisorin und Revisor Karin Strube, Hans Eitle

 

Hans Schiele sollte Alfred Schneider als 1. Vorsitzenden ablösen, was ihm aufgrund seiner Wahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister jedoch nicht möglich war. Als Ersatz für den verstorbenen Eugen Hambloch und die erkrankte Klara Beck wurden Inge Bentele und Dieter Dürr in den Vorstand gewählt.

 Fest der AWO im Altersheim Neu-Ulm

Der Landkreis Neu-Ulm erhöhte aufgrund eines gemeinsamen Antrags jedem freien Wohlfahrtsverband den jährlichen Zuschuss auf 8000 DM. Auf den Stadtverband Neu-Ulm entfielen davon 1800 DM.

Am 26.Juli wurde das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt für den Landkreis Neu-Ulm gegründet und eine Satzung beschlossen. Zum Vorsitzenden wurde Fred Arlt bestimmt. Für den Stadtverband Neu-Ulm war allerdings noch das Problem der Räumlichkeiten zu lösen.

27 Kinder fuhren zur Erholung ins Haus Lechner nach Terenten (Südtirol). Betreut wurden die Kinder vom Ehepaar Bittner und Fred Arlt.