Arthur Vierbacher

Die organisatorische Trennung des Kreisverbands Augsburg und des Bezirksverbands Schwaben begann 1948 mit der Wahl von Peter Ott zum Kreisvorsitzenden von Augsburg, nachdem der erste Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Augsburg, Franz-Xaver Sennefelder, zum Bezirksvorsitzenden gewählt wurde.

Doch erst am 22. September 1951 wurde der Kreisverband Augsburg-Stadt offiziell als Verein eingetragen. Gründungsmitglieder des Vereins waren 1951: Anni Bittracher, Fritz Eichleiter, Josef Hurter, Peter Ott, Luise Stein-Baur, Reinhard Stier und Anni Zach.

 

 

 

Die 1. Vorsitzenden des Kreisverbandes Augsburg Stadt in den ersten drei Jahrzehnten seit der Einrichtung waren:

Zeitraum Kreisvorsitzende Stellv. Kreisvorsitzende
22.9.1951 - 23.11.1955 Peter Ott Anni Bittracher
23.11.1955 - 18.7.1956 Valentin Baur Max Putz
18.7.1956 – 10.11.1960 Dr. Georg Menzel Adam Mayr
10.11.1960 - 28.5.1962 Dr. Georg Menzel August Kohler
28.5.1962 - 24.11.1966 August Kohler Adolf Berger
24.11.1966 - 5.6.1970 Hubert Bichler Hans Duwe
5.6.1970 - 9.6.1975 Arthur Vierbacher Hans Duwe
9.6.1975 - 12.3.1982 Arthur Vierbacher

Hans Duwe und Franz Nödel
(Aufgrund des Mitgliederzuwachs durch die Gebietsreform
1972 wählte die Kreiskonferenz 1975 Franz Nödel
als gleichberechtigten 2. Vorsitzenden.)


Der Kreisverband ging zunächst die sozialen Aufgaben der Arbeiterwohlfahrt wie Hilfeleistungen, Unterstützungen, die noch nötige Kriegsfolgenbewältigung und Erholungsmöglichkeiten in Augsburg an. In ihm bündelte sich das ehrenamtliche Engagement der Augsburger Arbeiterwohlfahrt.

Dem Kreisverband Augsburg Stadt standen in der Nachkriegszeit die als Erholungs- bzw. behelfsmäßige Altenheime genutzten Häuser in Biburg, Mickhausen und Hainhofen zur Verfügung. Neben dem weiteren Ausbau der Heime in Biburg und Mickhausen trieb der Kreisverband zwei größere Projekte voran. Zum einen ging es um den Bau eines zuerst im Pfärrle geplanten, dann an der Frischstraße begonnenen Altenheims – der späteren Urologischen Klinik – und zum anderen um die Errichtung eines Wohnheims daran angrenzend an der Frischstraße. Allerdings wurden diese beiden Vorhaben noch in der Bauphase an den Bezirksverband übertragen.

Das eigene Haus in Mickhausen (ab 1955: „Clemens-Högg-Haus“) und das zuerst gepachtete und 1957 erworbene Karl-Hübsch-Haus in Biburg wurden wieder zum reinen Kindererholungsheim (45 Plätze) bzw. Ferienheim (47 Plätze). Die Heime konnten bald auch als Schullandheime gebucht werden. Nach der Schließung der im Karl-Hübsch-Haus befindlichen Gaststätte zum 30. Juni 1963 forcierte der damalige Kreisvorsitzende und Stadtrat August Kohler dessen Ausbau zu einer sowohl für Erholungsmaßnahmen als auch für die Stadtranderholung geeigneten Einrichtung. Der Bau einer Tageserholungsstätte mit 30 Plätzen wurde Ende Juni 1964 bezugsfertig.

Zu den zahlreichen Aktivitäten des Kreisverbandes gehörten unter anderem ab 1974 die Einrichtung eines offenen Seniorenzentrums. Es sollte Seniorinnen und Senioren auch im Augsburger Stadtzentrum eine Stätte der Begegnung, der Erholung und der Ruhe bieten. Die Einrichtung war möglich geworden, weil die Carl-Duisberg-Gesellschaft tagsüber kaum genutzte Räume in der Bahnhofstraße 21 an die Arbeiterwohlfahrt vermietete. 1980 wurde die Seniorenbegegnungsstätte ins Augsburger Zeughaus verlegt.

Der Bezirksverband eröffnete 1968 in Augsburg eine Betreuungsstelle für Arbeitnehmer aus der Türkei und im Jahr 1970 ein Betreuungszentrum für Arbeitnehmer aus Jugoslawien. Beide Anlaufstellen wurden mit je einem hauptamtlichen Sozialbetreuer besetzt.

Mit der Zunahme der Mitglieder und der Aktivitäten erfolgten erst ab Ende der fünfziger Jahre Ortsvereinsgründungen, in denen sich bald das Engagement der Ehrenamtlichen insbesondere in der Seniorenbetreuung und für Erholungsmaßnahmen konzentrierte.

Ortsverein Gründung
Siebenbrunn 1958
Pfersee 1960
Lechhausen 1961
Bärenkeller 1964
Kriegshaber 1964
Oberhausen 1964
Hochfeld 1965
Rechts der Wertach 1968
Herrenbach 1970
Hochzoll 1974
Hammerschmiede 1975


Mit der Eingliederung der Städte Göggingen und Haunstetten sowie der Gemeinden Bergheim und Inningen in die Stadt Augsburg im Zuge der Gebietsreform 1972 wurden die in den nunmehrigen Stadtteilen von Augsburg befindlichen Ortsvereine dem Kreisverband Augsburg Stadt angegliedert. Teilweise kehrten die Ortsvereine wieder in den Kreisverband zurück, nachdem sie im Rahmen der Organisationsreform Anfang der 1960er Jahre in den Kreisverband Augsburg Land gewechselt waren.

Ortsverein Gründung   
Göggingen 1948
Haunstetten um 1950
Inningen 1951
Bergheim 1956