Außer im Rahmen des Wohlfahrtsausschusses arbeitete die Augsburger Ortsgruppe, vertreten durch Johann Buchwieser, bei der im Jahr 1923 eingerichteten „Augsburger Nothilfe“ – auch als „Augsburger Hilfswerk“ bezeichnet – mit anderen Wohlfahrtsverbänden zusammen. Das Hilfswerk verstand sich als „Arbeitsgemeinschaft aller Berufsstände“ mit der Aufgabe, durch Sammlungen und Erlöse von Veranstaltungen Hilfsbedürftigen in der Krise im Zuge der Inflation zu helfen. Vom Landesausschuss des Bayerischen Hilfswerks hatte Augsburg bereits im Januar 1923 einen Zuschuss von 4,5 Millionen RM überwiesen bekommen. Ein Drittel davon sollte den Wohlfahrtsverbänden zur Verfügung gestellt werden und die Arbeiterwohlfahrt wollte dabei mitwirken.

Dem Millionenbetrag stand bald ein eher geringer Gegenwert gegenüber. Zum Höhepunkt der Inflation im Jahr 1923 stieg in Augsburg der Preis für ein Kilogramm Brot von 1400 Mark im Februar auf 2400 Mark im Mai und auf 200000 Mark im August. Im September waren dafür bereits 2,16 Millionen, Ende Oktober 680 Millionen und Anfang Dezember 262 Milliarden Mark zu bezahlen. Allerdings nahm der bayerische Staat schon im Herbst, als der Gipfel der Hyperinflation nach der Währungsreform überschritten war, die Hilfe selbst in die Hand und beendete die selbständige Arbeit des Augsburger Hilfswerks.