Partizipation der Kindergruppe

Die wirtschaftlichen Krisen ab den 2000er Jahren verbunden mit einer ökonomischen und technologischen Globalisierung wirkten sich immer stärker auf das Leben und die soziale Sicherheit in Deutschland aus. Die Sozialpolitik der Regierungen, gleich welche Parteien ihnen angehörten, war überschattet von einer Sparpolitik zur Sanierung der staatlichen und kommunalen Haushalte. Auch die gesetzliche Sozialversicherung wurde reformiert. Dabei ergaben sich Veränderungen in der gesetzlichen Rentenversicherung, der Pflegeversicherung und bei den Krankenkassen. In Deutschland führte eine liberale Wirtschaftspolitik trotz relativer Prosperität in den 2010er Jahren zu einer immer gespalteneren Gesellschaft. Arbeitsmarktreformen und Neuregelung der Sozialhilfe halfen zwar die Arbeitslosigkeit zu mindern, bauten aber auch einen Niedriglohnsektor auf. Armut trotz Arbeit, Kinderarmut und drohende Altersarmut zeichneten sich ab.

Mit einer zeitgemäßen Sozialarbeit versuchte die Arbeiterwohlfahrt die veränderte Situation zu bewältigen. Die Arbeitsfelder wurden angepasst, beispielsweise bedingte der demografische Wandel neue Angebote für Senioren und bei der Pflege, veränderte Kinderbetreuungsvorgaben führten zu Kindertageseinrichtungen mit Krippenplätzen, auch die Betreuung von Schülern wurde ausgebaut. Als sich Mitte der 2010er Jahre die Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge erhöhte, bot die AWO schnell Hilfen an.

Um die Finanzierung der Einrichtungen zu sichern, musste um Anpassung von Pauschalsätzen und verstärkt um Zuschüsse von staatlichen und kommunalen Stellen gerungen werden, teilweise mussten bewährte aber unterfinanzierte Einrichtungen auch aufgegeben werden. Immer stärker war marktgerechtes Verhalten des Verbandes bzw. der einzelnen Einrichtungen erforderlich. Über eine ausgeprägte Qualitätssicherung konnten Vorgaben erfüllt und bei Kontrollen von Prüfinstituten beste Bewertungen erzielt werden.

Durch eine Organisationsreform gab sich die schwäbische AWO eine neue Satzung. Dabei wurden die Mitgliederorganisation mit ihren sozialpolitischen Aufgaben und die wirtschaftlichen Einrichtungen und Dienste der AWO entflochten. Dadurch konnten sich die ehrenamtlich arbeiteten Gremien verstärkt als sozialpolitischer Interessenverband in die politische Diskussion einbringen und die hauptamtliche Unternehmensführung konnte schneller und bedarfsgerechter auf strukturelle Veränderungen reagieren.