Nachdem schon in den 1980er Jahren das ehemalige Arbeiterwohnheim in Kaufbeuren Wagenseilstraße 10 umgebaut wurde und zur Unterbringung von psychisch Kranken und Behinderten genutzt wurde, die auch vom sozialpsychologischen Dienst des Diakonischen Werks betreut wurden, konnte das Haus 1994 vom Bezirksverband Schwaben in eine Einrichtung der ambulant betreuten Eingliederungshilfe für psychisch Kranke Menschen umgewandelt werden. Das Angebot »Haus Wagenseilstraße« hatte in der psychiatrischen Versorgungsregion Kaufbeuren/Ostallgäu bald einen allgemein anerkannten Platz in der Betreuung chronisch psychisch Kranker.
Die Einrichtung kooperierte mit dem Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren und den anderen ambulanten und teilstationären Einrichtungen der Region. Seit Ende 1996 konnte das Betreuungsangebot für die Hausbewohner durch die Errichtung eines Sonntagnachmittag-Treffs erweitert werden. Dieser Treffpunkt wird durch die engagierte Mitarbeit von 14 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ermöglicht und bietet Gelegenheit zum Treffen mit Freunden und Bekannten.
Seit 1996 werden nach entsprechender Anpassung des Einrichtungskonzepts auch Menschen mit einer Doppeldiagnose (psychische Erkrankung/Alkoholerkrankung) in der Einrichtung betreut.
Bis 1999 waren auf drei Stellen vier Dipl.-Sozialpädagogen beschäftigt. Der Betreuungsschlüssel betrug bei 24 Bewohnern 1:8. Außerdem arbeiteten drei geringfügig Beschäftigte als Reinigungskraft, Hausmeister und Verwaltungskraft mit. Eine Zivildienststelle war in der Regel auch besetzt.