Weiterführendes
30 Jahre Arbeiterwohlfahrt Augsburg-Haunstetten, herausgegeben vom Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Augsburg-Haunstetten, Texte Karl Riedelsheimer, Augsburg 1980.
30 Jahre Arbeiterwohlfahrt Augsburg- Inningen, herausgegeben vom Ortsvorstand der Arbeiterwohlfahrt Inningen, Texte Hans Möckl, Augsburg 1981.
Josef Mancal, Heinz Münzenrieder, Freie Wohlfahrtspflege vor Ort. 70 Jahre Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Schwaben 1927-1997, Augsburg 1997.
Dokumente
Aus der Chronik der Arbeiterwohlfahrt Mering-St. Afra
Festlicher Schmaus mit Kaninchenzüchtern
Die Altbürger von Stadtbergen waren im Haunstetter Altenheim der Arbeiterwohlfahrt zu Gast. An festlich geschmückten Tischen wurde ihnen ein vorzügliches Festessen vorgesetzt, zu dem der Stadtberger Kaninchenzuchtverein B 239 das Fleisch in so reichlichen Portionen spendete, dass bei weitem nicht alles gegessen werden konnte. Die Beilagen stiftete die Arbeiterwohlfahrt. Sie stellte auch die Küche und das Personal zur Verfügung. Alles zusammen garantierte den zahlreich anwesenden Altbürgern eine genussreiche und unterhaltsame Feier. Der Hausvater Martignoni, längst ein guter Freund des Stadtberger AW-Altenklubs, fand herzliche Willkommensgrüße für seine Gäste, unter denen sich auch Bürgermeister August Abenstein und der Bezirksvorsitzende Grihowa von den schwäbischen Kaninchenzüchtern befand. Eine eigene Hauskapelle und ein Rezitator, der mit heiteren und ernsten Gedichten und Anekdoten erfreute, sorgten für gute Unterhaltung.
(Auszug aus Augsburger Allgemeine, 10. März 1967)
Auszüge aus einem Gespräch mit dem langjährigen Ersten Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden der Inninger Arbeiterwohlfahrt Alfred Pecher (aus der Festschrift von 1981):
Wir, die Älteren, wir wissen noch, was Ausbeutung und Arbeitslosigkeit bedeuten. Wir wissen deshalb auch zu schätzen, was ein gesicherter Lebensabend, eine aus ausreichende Rente, Urlaub und eine menschenwürdige Wohnung bedeuten. Auch das Recht auf Ausbildung wissen wir zu schätzen, weil wir es nicht hatten. Wir wissen aber auch noch um das Jahr 1929, in dem die Weltwirtschaftskrise ausbrach. Sie traf Europa besonders schwer und in ihrer Entwicklung zur Katastrophe stellte sie die Wohlfahrtspflege vor unlösbare Aufgaben. Besonders während der Winter litten breite Schichten der Bevölkerung bittere Not. Millionen Arbeitslose standen vor den Schaltern der Arbeitsämter. In diesen Jahren der unsagbaren Not bewies die Arbeiterwohlfahrt, ihre humanitären Aufgaben wahrzunehmen und zu erfüllen. Wir erinnern uns auch nur zu gut an die unselige Zeit des Dritten Reiches und nach 1945 als Flüchtlinge und Vertriebene, Ausgebombte und Evakuierte, Heimkehrer und elternlose Kinder nach dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes zu Millionen durch das Trümmerfeld, das Deutschland hieß, zogen. Jetzt erwies es sich: Verbot, Krieg und Verwüstung hatten den Geist der Arbeiterwohlfahrt nicht zerstören können. Eine große Zahl früherer Helfer nahm sofort die Arbeit wieder auf. In ihnen war die Idee der Arbeiterwohlfahrt lebendig geblieben. Überall waren Helfer der Arbeiterwohlfahrt ans Werk gegangen. Sie kümmerten sich um Evakuierte und Flüchtlinge, Heimkehrer, Alte und Einsame, um jungen Menschen, die Heimat und Eltern verloren hatten. Die Verpflichtung, dem Schwächeren beizustehen und das Bewusstsein der Mitverantwortung für das Ganze war lebendig geblieben wie zur Zeit der Gründung. Die Aufgaben der Arbeiterwohlfahrt mögen heute etwas anders liegen, auf die Bereitschaft, auf Dienst und Opferwilligkeit der freiwilligen Helfer und auf die Solidarität mit in Not geratenen Menschen, mit Alten und Einsamen kann heute ebenso wenig wie gestern und morgen verzichtet werden.