Am 21. März 1949 trafen sich die Mitglieder des SPD Ortsvereins Karl Danner, Wenzel Hajek, Josef Kaupa, Alois Kroner, Karl Heinz Lux, Adelheid Prax, Marie Ratzek, Engelbert Schmid und Franz Taschner in Josef Matzkas Wohnung mit dem Ziel die Frühjahrssammlung der Arbeiterwohlfahrt vorzubereiten. Daneben fassten sie den Beschluss, die Arbeiterwohlfahrt zunächst auf Landkreisebene zu gründen. Matzka wurde die provisorische Geschäftsführung übertragen, während Wenzel Hajek und Engelbert Schmid mit Alois Kroner als Leiter den vorläufigen Arbeitsausschuss bildeten. Zum Aufbau des Kreisverbandes mussten zunächst mit viel Mühe eine Stahlkassette und eine Schreibmaschine beschafft werden. Aus Kostengründen lehnte der Arbeitsausschuss die Wahl eines Delegierten für die Landeskonferenz in Landshut ab.

Die Frühjahrssammlung in Balzhausen, Burg, Ellzee, Hagenried, Krumbach, Langenhaslach, Münsterhausen und Thannhausen erbrachte die stattliche Summe von 2125,14 DM (Krumbach: 1213,34 DM; Thannhausen: 602,80 DM), wovon dem Kreisverband nach Abführung von je 10% an den Bezirksverband und den Landesverband rund 1700 DM zur Bewältigung der eigenen Aufgaben verblieben. Zunächst war vorgesehen, den zwischenzeitlich erfassten Bedürftigen zu Ostern einen Geldbetrag in Höhe von 10 DM zu überreichen.

Am 11. April 1949 wurden auf der offiziellen Gründungsversammlung des Kreisverbandes und Ortsvereins Krumbach Alois Kroner als Vorsitzender und Karl Heinz Lux als dessen Stellvertreter sowie Josef Matzka als Geschäfts- und Schriftführer gewählt. In der Mitgliederversammlung am 23. Juni 1949 berichtete Matzka über eine Helferschulung im Bergheim Rechtis. Die dort gegebenen Anregungen, wie Einrichtung von Beratungsstellen und Nähstuben, ließen sich jedoch auf der eigenen Kreisebene wegen Geldmangels noch nicht umsetzen. Sein Antrag, Vertreter der Arbeiterwohlfahrt in die Fürsorgeausschüsse der Stadt und des Landkreises zu entsenden, wurde angenommen und Alois Kroner für die Stadt sowie Franz Taschner für den Landkreis bestimmt. Die Versammlung beschloss zudem ein Protestschreiben an die Schwäbische Landeszeitung wegen der Berichterstattung über den Hungerstreik von Heimkehrern im Erholungsheim Füssen, das von der Arbeiterwohlfahrt betreut wurde.

Positiv entwickelte sich auch die Mitgliederzahl: Waren es Ende 1949 noch 12, so waren es 1950 bereits 23. Nach einem Stillstand 1951 (23) und 1952 (24) ging es 1953 mit nun 71 Mitgliedern deutlich aufwärts. Im Jahr 1956 zählte man genau 100 Mitglieder.

Angesichts des geringen Mitgliederstandes waren die Leistungen im ersten Jahr nach der Gründung beachtlich: 1950 verhalf der Kreisverband insgesamt neun Kindern, acht Heimkehrern und einer Frau zu einem Erholungsaufenthalt. Die vom Bezirks- und Landesverband zugeteilten 300 kg Lebensmittel kamen 250 Menschen zugute. 170 Bekleidungsstücke gingen an 76 Familien. Aus eigenen Mitteln hatte der Kreisverband überdies noch zu Weihnachten 1950 502 kg Lebensmittel an 135 Familien verteilt.